Biographien

Tyske Ludder – Biographie

von am 2009-07-06, in Biographien

Zu Beginn der 90er stellten Tyske Ludder die ersten Weichen für ihre Pionierarbeit in Europas EBM und Dark Electro-Szene. Aus der Wave- und New-Romantic Szene kommend entwickelten sie schon früh ihre Meditationen über die Vorherrschaft der Technologie in unserer Gesellschaft. Alptraumhafte Visionen des damals wütenden Jugoslavien-Krieges, als auch die wiederkehrenden millitärische Durchsetzung der us-amerikanischen Weltherrschaftsanspüche, stellen die andere thematische Konstante im Schaffen der „deutschen Hure“ dar. Ihr musikalisches Leitbild entwickelte sich dabei im Laufe der Jahre von harten Electro-Klängen zu einer Art ominöser Tanzmusik irgendwo zwischen Industrial und dem Aroma einer Atombombe.

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Gothminister – Biographie

von am 2008-12-21, in Biographien

1999 gründete Bjorn Alexander Brem GOTHMINISTER. Das Debütalbum Gothic Electronic Anthems erschien 2003, wurde von begeisterten Kritiken seitens der nationalen sowie internationalen Presse begrüßt und schaffte es unter die Top 3 der niederländischen Club-Charts. Die Schlagzeile im Metal Hammer UK lautete „Die Untoten sind wiedergeboren“. Hierzulande konnten GOTHMINISTER bereits mehrere erfolgreiche Club-Singles in den Top 15 verbuchen, darunter „Angel“ und „Devil“. Sie sind bei allen großen deutschen Festivals wie dem WGT und Dark Storm Festival aufgetreten, wurden bereits dreimal in Folge zum M`Era Luna eingeladen und haben gemeinsam mit Bands wie Oomph!, In Extremo und Within Temptation vor über 10 000 begeisterten Fans beim Schattenreich Festival in der Oberhausener ARENA gespielt.

Ihr zweites Album Empire of Dark Salvation katapultierte GOTHMINISTER auf eine völlig neue Ebene. In Norwegen schrieben sie Geschichte, als sie mit Tristania als Support der erste Gothic Industrial-Act waren, der mit Unterstützung des Konzertinstituts Rikskonsertene auf eine Nightliner-Tour durch die größten Städte aufbrach, und Norwegens größte Musikmesse Even Bylarm organisierte anlässlich der Veröffentlichung von Empire of Dark Salvation ein Gothic-Event.
In Europa haben Gothminister Empire of Dark Salvation im Rahmen ihrer Tour mit Lacuna Coil, Theatre of Tragedy und Mortiis bei über 100 Shows in über 20 Ländern vorgestellt. Der Hit „Monsters“ landete auf dem 11. Platz der Deutschen Alternative Charts, und große Erfolge in Übersee zeitigten GOTHMINISTERs erste Headliner-Tour durch die USA, die die Band von New York nach Hollywood führte.

2008 ist es nun endlich soweit: GOTHMINISTERs lang erwartetes drittes Album „HAPPINESS IN DARKNESS“ erscheint am 14. November bei Drakkar/SonyBMG. Randvoll mit noch großartigeren und eingängigeren Songs denn je zuvor, zeigt dieses dritte Album GOTHMINISTER auf dem bisherigen Höhepunkt ihres kreativen Schaffens!!!
Die Veröffentlichung der neuen Clubsingle „From Dusk Till Dawn“ ist für den Herbst 2008 geplant und wird begleitet von einem sensationellen, einzigartigen Musikvideo mit Live-Mitschnitten von Norwegens höchstgelegenem Rock-Konzert auf dem Berg Romsdalshorn, in der wunderschönen norwegischen Gebirgslandschaft 1550 m über Trollveggen.

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Deine Lakaien – Biographie

von am 2008-10-23, in Biographien

1985 wird Michail Gorbatchow Generalsekretär der KPdSU, der Privatsender Sat 1 geht auf Sendung, die RAF-Terroristen Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt werden verurteilt – und Ernst Horn und Alexander Veljanov gründen in München die Band Deine Lakaien. Horn, ausgebildeter Dirigent, leitet das Orchester der Karlsruher Oper, Veljanov studiert Theaterwissenschaften. Die beiden finden sich über eine Kontaktanzeige. Horn ist inspiriert von dramatischer Oper, Folk- und Mittelaltermusik, Veljanov liebäugelt mit New Wave, Punk und dem frühen Gothic. So treffen inhaltlich zwar zwei Minus-Pol-Magneten aufeinander, doch die abstoßenden Kräfte pendeln sich ein und lassen eine neue musikalische Mixtur entstehen.

Bereits das Debut „Deine Lakaien“, das im Eigenvertrieb erscheint und schnell in der Subkultur Bahnen zieht, zeigt den typischen avantgardistischen Sound der Band, die Experimentierfreude zweier Ausnahmeerscheinungen und doch den Hang zu eingängigen, klassisch konstruierten Liedern. 1991 erscheint auf Gymnastic Records das Album „Dark Star“. Die Resonanz ist gewaltig: Deine Lakaien ernten eine Welle der Euphorie und gewinnen Fans in ganz Europa. Das Album selbst ist bis heute ein Dauerbrenner und für Einsteiger in den Wave-Pop ein Pflichtkauf. Gleichzeitig definieren Deine Lakaien mit Songs wie „Reincarnation“, Love me to the end“ oder „Dark Star“ die Ansprüche an intelligenten und dennoch tanzbaren Wave völlig neu. Fortan ist die Band omnipräsent, gilt als Leitstern der Szene und nutzt den erreichten Status für neue musikalische Ideen. Mit dem insgesamt etwas härteren und von Aspekten des Industrial inspirierten Album „Forest Enter Exit“ gelingt erstmals eine Platzierung in den deutschen Charts.

Das Karrussel ist nicht mehr zu bremsen: Deine Lakaien drehen ästhetisch anspruchsvolle Videos und avancieren zu einem Act, den trotz der immer noch vorhandenen Sperrigkeit Major-Labels ins Auge fassen. Horn und Veljanov reagieren auf den zunehmenden Erfolg und den zunehmenden Druck mit einem ungewöhnlichen Schritt. Sie dekonstruieren ihre mitunter pompösen und vielschichtigen Lieder und tragen sie auf einer begeistert aufgenommenen Tournee akustisch vor. Präpariertes Klavier und Stimme, die Leitmelodien als Kern – ein Konzept, mit dem sie 1995 nicht nur dem Wave einen dicken Qualitätsstempel aufdrücken, sondern gleichzeitig einen Trend setzen, dem bis heute Bands folgen. Die Frucht dieser Idee, das Album „Acoustic“, gelangt mühelos in die Charts. Ebenso wie das Album „Winter Fish Testosterone“, das ein Jahr später erscheint und mit dem Deine Lakaien erneut die Fähigkeit beweisen, dem Stillstand die Hörner aufsetzen zu können. Die Nachfrage nach Auftritten der Band ist inzwischen so groß, dass sie mühelos zwei ausgedehnte Deutschland-Tourneen spielt. Gleichzeitig verfestigen Horn und Veljanov mit der Nähe zu den Fans ihr Image als außergewöhnliche Live-Band. „Kasmodiah“ ist 1999 die erste Platte der Lakaien, die auf einem Major-Label erscheint. Die Musik ist eingängig und deutlich poppiger, dennoch keine Enttäuschung für die Fans. Im Gegenteil: Dank der beiden Hits „Into my arms“ und „Return“ generieren die beiden Musiker eine Vielzahl neuer Anhänger.

Mit dem 2002er-Album „White Lies“ kehren Deine Lakaien nochmals zu einem Metier zurück, das sie mühelos beherrschen: dem klassischen Liedgut. Auf dem Hintergrund privater Schicksalsschläge entsteht ein dicht gewobenes, einzigartiges und sehr ruhiges Album, das unglaublich redundant daherkommt, letztendlich jedoch genau dadurch besticht. Es ist ein ernstes Album, eine Perle der Melancholie und Traurigkeit, aber auch eine bestandene Reifeprüfung. Einen Querschnitt durch ihr gesamtes Repertoire liefern Deine Lakaien zuletzt mit dem 2005er-Album „April Skies“ ab; gleichzeitig kehren sie mit der Auskopplung „Over and done“ in die Clubs zurück. Gerade die Offenheit dieser Platte ist es, die den weiteren Weg der Lakaien kennzeichnet. Alles ist möglich – und alles wird sein. Wie zum Beweis dieser These gastiert die Band im April 2006 mit einem ausverkauften Akustik-Konzert auf Einladung der Neuen Nationalgalerie Berlin bei der Ausstellung „Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst“. Mehr als 1000 Zuschauer erleben in glasklarem musealen Setting einen bewegenden und wuchtigen Auftritt der Lakaien. Bestärkt durch den Erfolg entscheiden Veljanov und Horn, die nächste musikalische Grenzüberschreitung zu wagen: Sie bereiten für den Februar 2007 ihre erste Orchester- Tournee mit der Neuen Philharmonie Frankfurt vor.

Jochen Müter / Mai 2006

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THE RETROSIC – Biographie

von am 2006-10-24, in Biographien

Als im April 2001 mit der Veröffentlichung von „PROPHECY“ die Geschichte von THE RETROSIC ihren Anfang nimmt, ist noch nicht abzusehen, dass sich bereits das Debutalbum einer beachtlichen Resonanz wird erfreuen können. Immerhin stehen in Zeiten des „Future-Pop“-Booms die Zeichen für Bands des härteren Elektrogenres nicht zwingend auf Sturm.

Den finalen Gegenbeweis dafür erbringt ein knappes Jahr später die Veröffentlichung von „MESSA DA REQUIEM“. Das Minialbum stürmt aus dem Nichts an die Spitzen der europäischen Alternative Charts, um nach drei Monaten auf Platz 1 gar zum „Record of the Year“ der Holländischen Alternative Charts DUC gekürt zu werden. Der Song „GROUND ZERO“ etabliert sich praktisch über Nacht zum Clubhit und verquickt dabei geschickt harte Elektronik mit orientalischer Melodieführung.

Während westliche Medien zumeist in atemlosem Entsetzen oder gar in zweifelhafter Patriotenpose angesichts der Ereignisse um den 11. September 2001 erstarren, nimmt sich „MESSA DA REQUIEM“ differenziert und durchwegs (selbst-)kritisch dem Thema an. THE RETROSIC wird dabei erstmals um den klassischen Gesang der Sopranistin Zaide bereichert, die mit Zitaten aus dem gleichnamigen Verdi-Requiem letztlich der EP ihren Namen gibt. Die musikalischen Qualitäten der Band werden bald darauf in diversen Remixarbeiten für BRUDERSCHAFT, CLAN OF XYMOX u.a. erneut gefordert. Spannende Ergebnisse, wie der Remix für [:SITD:]’s „Laughing Stock“, dem Cyrus seine Stimme leiht, bereichern in den Folgemonaten aufs neue die Clublandschaft.

Knapp zwei Jahre nach „MESSA DA REQUIEM“ erscheint dieser Tage RETROSIC’s neues Fulltime-Release „GOD OF HELL“.

Musikalisch präsentiert sich die Band gewohnt variantenreich und zeigt sich dabei unbeeindruckt angesichts des immensen Erwartungsdrucks, unter dem das Album entstand. So bleiben harsche Arrangements mit bissigen Vocals das unverrückbare Zentrum RETROSIC’s, wobei die Elektronik diesmal mehr denn je auf eine ausgefallene Instrumentierung trifft: Mit „THE STORM“ eröffnen indische Flötenklänge das Album. Martialische Military-Drums bahnen sich ihren Weg und ätherische Knabenchöre erheben sich im Finale von „MANEATER“„DRAGONFIRE“ verbindet vermutlich erstmalig Industrialelemente mit breiten Posaunenklängen, während „ELYSIUM“ den elektronischen Kontext scheinbar gänzlich verlässt, um orientalischen Rhythmen Raum zu geben. Selbiger Song ist es auch, der erneut Zaides Gesang in den Mittelpunkt rückt. Darüber hinaus werden diesmal all jene mit einem ganz besonderen Leckerbissen verwöhnt, die THE RETROSIC für deren klassische und besinnliche Seite schätzen lernten: Auf der Bonus-CD, „SERVANT OF HELL“ des 2CD-Digipacs finden sich alternative Interpretation ausgewählter Albumtracks, die von Zaides klassischem Soprangesang getragen werden. Unter dem Leitmotiv „DESTROY THE WORLD TO SAVE IT“ schließt „GOD OF HELL“ auch thematisch an seinem Vorgänger an, beleuchtet das Thema jedoch auf globale Weise:“Es beschreibt den ureigenen Antrieb der Menschheit, die Welt an den Abgrund zu führen, in der fahlen Hoffnung, ihren Weg damit zum Besseren zu wenden. Heute wie vor 70 Jahren, im Kleinen, wie im Großen, einer widersinnigen Bestimmung folgend.“ (Cyrus) Die Vielschichtigkeit des Themas tritt im Verlauf des Albums in unterschiedlichster Gestalt zu Tage und konkretisiert sich auf kunstvolle, wie provokante Weise in seinem aufwendig gestalteten Artwork: Anachronistischer Militarismus karikiert darin eine unbefriedete Gegenwart und stellt letztlich die Frage, ob ein Ende dieses Irrwegs jemals abzusehen ist.

Aufwendig und packend präsentiert sich auch das endzeitliche Video zu „THE STORM“. Es ist Bestandteil der Bonus-Disc „SERVANT OF HELL“. Kaum vorstellbar, doch ein vierköpfiges Team arbeitete über 3 Wochen rund um die Uhr allein an den Spezial-Effekten des Videos und erfreute sich dabei der Unterstützung von J.SCHOPPER, dessen Team bereits für die Special Effekte des Films INDEPENDENCE DAY mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.

Um so erstaunlicher klingt daher Cyrus’ Aussage: „Es mag angesichts des Aufwandes nicht so erscheinen, doch THE RETROSIC ist vom ersten bis zum letzten Glied independent.“ Tatsächlich veröffentlicht Cyrus seit seinem ersten Album „PROPHECY“ über sein eigenes Label TRIBUNE RECORDS. Und so ist es auch der Kontakt zu einer Independent-Band, den fabelhaften IN STRICT CONFIDENCE, die ihm die Möglichkeit eröffnen, THE RETROSIC nun über die Kanäle eines Majors wie SONY/SOULFOOD zu vertreiben. Dabei bewahrt er sich seine maximale Unabhängigkeit und zeichnet neben der Labelarbeit letztlich für Musik, Gesang, Produktion und dem visuellen Erscheinungsbild von THE RETROSIC verantwortlich. Für das finale Mastering vertraut Cyrus diesmal auf das Ohr der musikalischen Triebfeder hinter [:SITD:] alias Tom Lesczenski. „Wir genießen beide die sporadische Zusammenarbeit unserer Bands. Es ist einer dieser seltenen Glücksfälle, in dem der eine die Idealvorstellung des anderen kennt und ihr mit seinem Beitrag noch einen eigenen Zauber zu verleihen vermag,“ beschreibt Cyrus das Zusammenwirken.

THE RETROSIC Lineup auf NIGHTCRAWLER:
Cyrus, Zoe, Fletcher, Ian, Andor
Diskographie:
2001: PROPHECY (Album)
2002: MESSA DA REQUIEM (Mini-Album)
2004: GOD OF HELL (Album)
2006: NIGHTCRAWLER (Album)
THE RETROSIC
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„Und es wurde kalt!“

von am 2006-10-09, in Biographien, Sonstiges

Das Projekt Eisbrecher wurde in einer lauen Sommernacht im Jahre 2002 von Alexx Wesselsky (Text/Gesang) und Noel Pix (Komposition/Keyboards, Gitarre, Programmierung) in Angriff genommen; beide waren schon vor Eisbrecher mit der Rock-Formation Megaherz sowohl im deutschsprachigen Raum, als auch im Ausland (v. a. in den USA) erfolgreich.

Die Lust auf etwas Neues, auf harte Musik jenseits gängiger Metal-Klischees, hatte Alex und Noel nach ihrer Megaherz-Kampfzeit wieder zusammengebracht. Der charismatische, impulsiv-querköpfige 2-Meter-Provokateur Alex und das sensible, superdisziplinierte, charmant-freche Musik-Genie Noel haben sich gegenseitig in alle Einzelteile zerlegt und wieder zusammengebaut, haben sich gefetzt, gemieden und vertragen. Das Ergebnis dieses Prozesses heisst Eisbrecher.

Die Musik von Eisbrecher ist moderner, elektronischer Rock. Emotional, ehrlich und direkt. Die Elektronik bildet die Basis, von welcher aus Alex und Noel je nach Thematik härtere oder sanftere Töne anschlagen. Das Programming ist das Herzstück der Vision, die Eisbrecher von modernem Rock haben: interessante Songs, modern verpackt und tanzbar. Diesen Kurs behalten Eisbrecher auch 2006 bei, wenngleich die Gitarren spürbarer, effektiver, präsenter werden und sich „Antikörper“ somit in rockiger präsntieren wird als sein älterer Bruder.

In ihren Texten begeben sich Eisbrecher auf eine Reise durch individuelle und zwischenmenschliche Gefühlszustände in einer kälter werdenden Welt. Es geht um das Ich und Du als Wir im Hier und Jetzt; und um das, was man daraus macht.

II. „Und es blieb kalt!“ 

Nach den beiden Club-Singles „Mein Blut“ und „Fanatica“ (beide 2003) erschien im Januar 2004 das erfolgreiche Debut-Album „Eisbrecher“ (Zyx Music), welches sich bis dato weltweit ca. 20.000 mal verkaufte. Für einige Furore sorgte die gewagte Aktion, dem verzweifelten und stigmatisierenden Kopierschutz-Trend der Tonträgerhersteller gegenzusteuern, indem der Erstauflage des Albums 2 bedruckte Rohlinge für die legale Privatkopie beigelegt wurden. Der Album-Track „Schwarze Witwe“ avancierte zu einem Club-Dauerbrenner und erfreut bis heute die Tanzherzen der Rocker und Gothen gleichermassen.

Im Frühjahr 2004 absolvierten Eisbrecher ihre erste Headliner-Tour in Deutschland und Österreich, gefolgt von diversen Festivalauftritten (u.a. „13. Wave Gotik Treffen“ in Leipzig, „Deep Impact Festival“ in München, „Campus Invasion Uni-Paderborn“, „Biker Festival Schleiz“) und einzelnen Einzel- und Support-Shows in 2005 (u.a. „In Extremo“, „Das Ich“). Am 26.12.2005 bestritten Eisbrecher ihr vorerst letztes Live-Konzert beim „Noel Noir festival“ in Augsburg (u.a. mit „Suicide Commando“) um sich ganz der Erschaffung des zweiten Langeisens zu verschreiben, welches ab dem 06. Oktober 2006 den Freunden harter, emotionaler elektro-Rock-Musik wohlig-eisige Schauer über den Rücken jagen soll.

III. „Eiskalt erwischt!“

Durch die Live-Vorbereitungen und Bühnenerlebnisse war aus dem 2-Mann-Projekt Eisbrecher die 6-köpfige Rockband Eisbrecher geworden. Und mit dem zweiten Album „Antikörper“ zollen Noel, Alexx und Live-Keyboarder Max (der seit 2003 auch als dritte Kraft ins Songwriting involviert ist) den Eindrücken und Erfahrungen aus den Shows Tribut: mehr Gitarren, mehr Härte auf der einen Seite, mehr Pop, mehr Melodie auf der anderen. Album II wird eine klare Weiterentwicklung und Veränderung von Eisbrecher hör- und spürbar machen, weil Eisbrecher inwischen eine Geschichte haben, einen Weg. Die letzten 4 Jahre haben ihre Spuren in Eisbrecherland hinterlassen.

Mit neuer Rock/Metal-Plattenfirma (AFM Records) und gewohntem Exotenstatus in deren Artist Roster (Doro, U.D.O, Destruction, Axxis), mit neuem Vertrieb (Soulfood) und neuen Strukturen an Bord lautet die eisbrecherische Devise 2006: „Zieht Euch warm an! Eine neue Eiszeit beginnt!“

www.eisbrecher.com

Line Up

Alexx (Gesang)
Noel Pix (Gitarre, Programming)
Felix (Gitarre)
Maximator (Keyboards, Programming)
Renee (Drums)
Miguel (Bass)

Discographie 

  1. Mein Blut (Single) – Juni 2003
  2. Fanatica (Single) – Sept. 2003
  3. Eisbrecher (CD) – Jan. 2004
  4. Leider (Single) – 14.7.2006
  5. Vergissmeinnicht (Single) – 25.8.2006
  6. Antikörper (CD) – 20.10.2006
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Camouflage

von am 2006-09-20, in Biographien, Sonstiges

Der Schlussakkord verklingt, für heute ist die Show beendet, langsam verlöschen die Scheinwerfer. Grell flackert das weiße Saallicht auf, hartnäckige Fans klatschen weiter und fordern mehr. Völlig erledigt streben Camouflage nach einem zweistündigen Auftritt von der Bühne in den Backstage-Bereich. Frontmann Marcus Meyn schwitzt mit Gasttrommler Jochen Schmalbach um die Wette. Auch die beiden Keyboarder/Sänger Heiko Maile und Oliver Kreyssig greifen hastig zu gekühlten Getränken und bereit liegenden Handtüchern. Mit entspannten Gesichtern lassen die Musiker sich in die abgewetzte Polstergarnitur der Garderobe fallen. Von wegen unterkühlter Synthie-Sound, Camouflage spielen sengenden Elektro-Pop, live so schweißtreibend wie ein Gang in die Sauna.

Mal wieder typisch Camouflage, das Trio war schon immer vom Wunsch getrieben, eigene Wege zu beschreiten. Das begann bereits bei seiner Gründung im Jahr 1983: Während sich unzählige Gitarrenbands im heimischen Bietigheim an Hard-Rock-Riffs abarbeiteten, besorgten Heiko, Marcus und Oliver sich Synthesizer. Drei Jahre verbrachten die Schulfreunde im Proberaum, wo sie die faszinierenden Möglichkeiten der Elektronik ausloteten und hemmungslos experimentierten. Mit zunehmender Beherrschung der Instrumente kamen erste Songideen. Ein früher Titel war etwa „The Great Commandment“, der zum ersten Meilenstein der Camouflage-Karriere werden sollte.

1987 erschien ihr Debütalbum „Voices & Images“. Als Single wurde das das frühe Meisterstück „The Great Commandment“ ausgekoppelt, das prompt vom Untergrund-Favoriten zum globalen Hit avancierte. Ein Jahr später unterschrieben die drei Aufsteiger beim renommierten US-Major Atlantic. Mit vereinten Kräften wurde das Album in 28 Ländern veröffentlicht, Longplayer und Single knackten zudem den Jackpot: Beide erklommen die Spitze der Billboard Dance Charts. 

1989 legten Camouflage nach, mit „Love Is A Shield“ glückte ihnen ein weiterer Pop-Evergreen, der sich neun Wochen in den deutschen Top Ten hielt und insgesamt ein knappes Jahr in den Charts verbrachte. Auch das zweite Album „Methods Of Silence“ wurde zum Überflieger, ausverkaufte Konzerte waren der Lohn für die hart arbeitende Band. Bei allen Erfolgen blieben die Bietigheimer stets auf dem Boden der Tatsachen. „Wir hatten TV-Auftritte mit „The Great Commandment“ und zwei Tage später hab` ich meine Abi-Klausur in Mathe geschrieben“, erinnert sich Marcus.

Der Ausstieg von Oliver Kreyssig 1990 war ein Einschnitt, den Heiko und Marcus nutzten, um einen neuen Kurs einzuschlagen. Für das Album „Meanwhile“ (1991) tourten Camouflage mit einer sechsköpfigen Band, die feingliedrige Akustik-Versionen der Synthie-Hymnen lieferte. Für „Bodega Bohemia“ (1993) kehrte das Duo zum eindringlichen Elektro-Sound zurück. Das ambitionierteste Album ihrer bisherigen Laufbahn enthielt auch „Suspicious Love“, einen weiteren Ohrwurm, der bis heute in keinem Konzert fehlen darf.

In Andreas „Bär“ Läsker, dem Manager der Fantastischen Vier, fand die Band einen durchsetzungsfähigen Partner, zusammen bildeten die drei Schwaben ein echtes Power-Team. Mit „Spice Crackers“ (1995) legten Camouflage ein zeitgemäßes Elektro-Album vor, das auf dem Höhepunkt der Alternative-Rock-Bewegung jedoch entschieden zu wenig Beachtung fand.

„Eine gute Gelegenheit für eine Kreativpause“, dachten sich die beiden Freunde und gingen eine Weile getrennte Wege. Heiko komponierte Musik für Werbespots, Marcus heuerte bei einer Plattenfirma an. Doch alte Liebe rostet nicht, 1997 holten die Zwei ihren alten Freund Oliver zurück ins Boot. Zu dritt fanden sie wieder Spaß am Schreiben und Spielen, was bei Camouflage stets mit einem ausgedehnten Diskussionsprozess einher geht. Knapp fünf Jahre ließen sie sich Zeit für das Comeback-Album „Sensor“ (2003). Das Werk hatte es in sich, es bescherte dem Dreier nicht nur den höchsten Charteinstieg der Bandgeschichte, sondern auch gefüllte Konzertsäle im In- und Ausland.

Inzwischen leben die Wahl-Berliner wieder in einer Stadt, was den Kommunikationsprozess entschieden vereinfacht und beschleunigt. „Relocated“ ist ein smarter Titel für ihr siebtes Album, mit dem sie alte und neue Zeiten verknüpfen. Die Scheibe kombiniert außerdem eine positive Lebenseinstellung mit der band-typischen Melancholie. „Dieses Gefühl tragen wir in uns“, stellt Marcus fest und setzt hinzu: „In Moll fühle ich mich wohler als in Dur.“ Die Ideen zu Titeln wie „Dreaming“ und „Motif Sky“ stammen aus den frühen Neunzigern, sie wurden generalüberholt und völlig neu instrumentiert. Ein optimistisches Liebeslied wie „The Pleasure Remains“ steht problemlos neben einem aufwühlenden Titel wie „Passing By“, den Marcus als „Weltraum-Drama mit Happy End“ beschreibt. 

Insgesamt trägt „Relocated“ bei aller Vielschichtigkeit die Züge eines typischen Camouflage-Albums. Dieser Fakt ist der Arbeitsweise des Trios zu verdanken: Alle drei Mitglieder tragen ihren Teil zu den Kompositionen bei, die von Heiko produziert werden. Sämtliche Texte stammen aus den Federn von Marcus und Oliver. Ihre ausgiebigen Diskussionen im Studio haben das erklärte Ziel, „unsere Gefühle auf den Punkt zu bringen, bis am Ende jedes Mitglied Hurra schreit“, so Marcus.

Damit auch jeder Fan „Hurra“ schreien kann, planen Camouflage in nächster Zeit ausgedehnte Tourneen. „Es gibt kein geileres Gefühl, als vor Menschen zu spielen, die wegen deinen Liedern ins Konzert gekommen sind“, schwärmt Heiko von dem Kick auf der Bühne. Wie 2003 in Moskau. „Wir wussten überhaupt nicht, was auf uns zukommt“, erinnert sich Marcus bewegt. „Tausend Fans standen in der Halle und haben jeden Song mitgesungen. Unser Live-Mixer – ein erfahrener Haudegen, der mit vielen Bands unterwegs war – hatte Tränen in den Augen. Hinterher meinte er zu uns, so etwas habe er noch nicht erlebt.“

www.camouflage-music.com

Diskographie
Voices& Images (1987)
Methods Of Silence (1989)
Meanwhile (1991)
Bodega Bohemia (1993)
Spice Crackers (1995)
Best Of- We Stroke The Flames (1997)
Rewind<< The Best Of 95-87 (2001)
Sensor (2003)
Relocated (2006)

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Project Darklands

von am 2005-03-05, in Biographien, Sonstiges

Keine billige Kopie, kein Abklatsch ! Dieses Projekt besteht seit 1998 und stellt mit mehreren Samplerbeiträgen oder dem Platz 3 der Battle of the Bands 2002 unter Beweis, Musik fliesst ihnen durch Mark und Bein.

Gegründet wurde die Dark-Wave/Electro Band 1998 von Christoph Roth und Thomas Schönau. Bereits in den Anfängen festigte sich ein düsteres Ambient vermischt mit unverwechselbaren Elektronischen Klangkompositionen. In Zeile und Wort merkt jeder Hörer schnell, dass es um die Suche nach der Antwort geht. Präzise Endzeitthemen werden besungen, Gedanken um Dresden (Moldau) oder Träume, Ängste sind stets fester Bestandteil. Im Jahre 2000 entstand dann das erste Album ,,Eclipse of the Sun,, Somit waren die ersten Schritte getan, der Weg war geebnet. Nach längerer Pause und mit neuen Ideen für das drauffolgende Werk ,,Time of thougths,, was Ende 2001 veröffentlicht wurde, klingen Project Darklands ausgereifter, stärker denn je. Sie selbst sind beweiss genug, dass der düstere Elektrosound immer noch aktuell sein kann und unheimlich dehn-/lenkbar ist.

Unvergessen bleibt die raue, Tiefberührende Stimme. Egal wie hart die Noten gespielt werden, warnend die Worte deine Ohren erreichen, eins ist es auf jedenfall – tanzbar. ,,Time of thoughts,, ist ebenfalls unter Eigenproduktion entstanden. Die Mühen und das Tüfteln sollten belohnt werden, denn schon jetzt war die Formation bekannt. Als ultimativer Geheimtipp oder Immerwiederkehrende Wünsche bei Internet-Radios lassen für sich sprechen.
Wer schon hier oder da mal reingehört hat, wird feststellen, dass sie anderen Bands ähneln. (Wie schon zu Anfang erwähnt), Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass sie ihren eigenen Weg gehen werden, was auch immer ihre Inspiration vorantreibt. Wer sie gehört/ gesehen hat wird dem zustimmen. Hier und da werden ältere Schwarzkittel in Erinnerungen schweben. Das Interesse an der stilistisch-düsteren Goth-Elektro-Formation spürte man an der grossartigen Resonanz der Besucher bei den noch ehr raren Auftritten.
Ein Grund mehr, Thomas & Christoph selbst hier sprechen zu lassen!
Darf ich bitten:

Jetziger Kompositionsstandort ?

Thüringen, Jena

Wo habt ihr euch kennengelernt ?

Wir haben uns bereits in der Grundschule kennengelernt. D.h. wir kennen uns jetzt schon seit ca. 15 Jahren. 1998 kamen wir dann auf die Idee, gemeinsam Musik zu machen und gründeten die Band.

Seit wann schlagen eure Herzen für die dunkle Szene ?

Christoph: Bei mir fing das irgendwann mit 14 Jahren an, da habe ich das erste Mal Bands wie Pitchfork, And One, Goethes Erben usw. durch einen Freund gehört. War nach kurzer Zeit sehr begeistert, das es eben doch andere Musik als einfacher Pop war.

Thomas: Ich habe mit ca. 16 Jahren das erste Mal das Kassablanca in Jena besucht, es lief Darkwave. Ich war sehr beeindruckt von der Kleidung der Gäste, der „seltsamen“ Musik und aber auch vom Zusammenspiel von Ton, Licht, Dunkelheit und Nebel. Es war glaube ich das erste Mal, dass ich mich in einer „Disco“ in der Musik verlieren konnte. Weiterhin hat mich die Vielfalt der Musik fasziniert. Auf solchen Partys ist alles möglich: Metal, Punk, Ska, Electro, Industrial… Nicht vergessen darf man auch solche Theater – ähnlichen Projekte wie Goethes Erben oder das Ich. Wenn ich dann manchmal von Außenstehenden höre, sie gingen nicht zum Darkwave, weil ihnen die Musik zu trist und depressiv sei, frage ich mich, woher sie darüber so genau Bescheid wissen wollen.

Was war der Grund ?

Christoph: Gute Frage, ich habe damals aus Spaß ein bisschen rumprobiert und fand dass es genial klang. Habe angefangen dazu zu singen, und von diesem Tag an konnte ich einfach nicht mehr aufhören 🙂 Ist Musiksucht eine Krankheit?

Thomas: siehe oben

Wie seht ihr die Szene heute ?

Christoph: Für mich persönlich haben sich schon ein paar Sachen geändert. Man läuft nicht mehr zwangsweise in schwarzen Klamotten rum nur um dazu zugehören. Irgendwann begreift man natürlich dass es wichtiger ist so zu denken anstatt kerzengrade in Klischee zu passen. Damals praktizierte man beides, heute ist man erwachsen. Der „echte“ Teil dieser Szene ist für mich persönlich immer noch sehr wichtig, es würde etwas fehlen, gäbe es sie nicht.

Thomas: Ich habe mich nie als „Grufti“ gesehen. Ich war, obwohl ich als Bandmitglied vielleicht mehr zur Szene beitrage als andere, wohl eher ein Besucher der Szene. Manchmal frage ich mich, was diese ganzen Stilrichtungen, die man z.B. auf dem WGT antrifft, vereint. Was hat z.B. Mittelalter mit Industrial zu tun? Möglicherweise liegt die Gemeinsamkeit im Konsum. Man bestellt seine Kleidung im gleichen Versandkatalog und liest die gleichen Zeitschriften. Andererseits kenne ich auch Industrialfans, die Rollenspieler sind und somit auch an der Mittelalter/Fantasy – Szene partizipieren. Dieses Beispiel soll meinen Standpunkt verdeutlichen. Ich denke, dass sich die Szene nicht mehr ausschließlich über die Musik definiert. Vielmehr existieren verschiedenste musikalische Szenen friedlich nebeneinander und überschneiden sich.

Was wünscht ihr euch für die Zukunft ?

Wir wünschen uns, dass wir in allen Bereichen vorankommen. Für Deutschland hoffen wir, dass sich die Wirtschaftslage bald bessert und sich die soziale Schere nicht weiter öffnet. Für die Welt hoffen wir, dass sich G.W. Bush eher innenpolitisch orientiert.

Wie sehen die Pläne für 2005 bezüglich P. D. aus ?

Wir werden dieses Jahr unser 3. Album „Boundless Lifeforms“ fertig stellen, evt. die Website umgestalten und sicherlich auch ein paar Livekonzerte geben.

Project Darklands

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