Schattenkombinat

Gute Nachrichten lässt der Publisher SPV aus Hannover verlauten. Nach der Schreckensmeldung „Insolvenz“ im vergangenen Jahr, gab es dann im Oktober ein tiefes Aufatmen bei Mitarbeitern und Endverbrauchern. SPV steht nicht nur für Alternative Musik, sie sind auch verantwortlich für die Veröffentlichung von Anime-Serien wie Cyber/Science Fiction-Highlight Texhnolyze oder Armitage. Ab sofort gibt es die letzten beiden Folgen der düsteren Anime-Serie Ergo Proxy zum Aktionspreis. Des weiteren kann man sich auf der Labelseite SPVision zu jeder Serie eine Folge komplett ansehen.

Mitte des Jahres berichteten wir über die angemeldete Insolvenz des Labels SPV (= Schallplatten, Produktion und Vertrieb) aus Hannover. Seit 1. Oktober und unter der Zustimmung der Kartellbehörde, wird ein grosser Teil von SPV durch Sony Music vertrieben. Die Zusammenarbeit ist für mehrere Jahre festgelegt. Eine Übernahme durch den Berliner Musikverlag Jack White Productions AG kam wegen Einspruch seitens der Künstler nicht zustande.

Somit sollte den bevorstehenden Veröffentlichungen der Alben von Skinny Puppy oder Welle:Erdball nichts mehr im Wege stehen. Die  besorgten Fans sowie die Mitarbeiter von SPV GmbH können wieder etwas durchatmen.

Die ersten Opfer, die der Wandel des Musikmarktes hervor bringt sind die Labels GUN Records und SPV. Beide Plattenfirmen hatten namenhafte Bands unter Vertrag. Bei SPV waren es unter anderem Type Of Negative, Kreator, Motörhead und GUN Records beheimatete Oomph!, Apocalyptica uns Within Temptation, um nur einige der zahlreichen Künstler zu nennen. Seit Wochen wurde spekuliert, wie es um SPV steht, die seit 25 Jahren existiert. Jetzt ist es offiziell: sie haben Insolvenz angemeldet. Das soll aber nicht heissen, dass es mit SPV komplett zu ende ist, wie Gründer und Geschäftsführer Manfred Schütz äusserte.

Zitat: „Sinn und Zweck des nun laufenden Verfahrens ist es, über ein gemeinsam zu erarbeitendes Sanierungskonzept den Fortbestand von SPV zu ermöglichen. Das Ziel ist nicht nur, so viele Arbeitsplätze wie möglich dauerhaft zu sichern, sondern auch das über 25 Jahre lang erarbeitete und begründete Vertrauen der Kunden ebenso wie der Lieferanten weiter zu erhalten.“