Tag: Pain
M’era Luna Festival 2007 – 1. Tag
von elli am 2007-09-14, in Events
Wieder einmal traf sich jung und alt, um ein Wochenende gemeinsam zu feiern. War das Wetter beim letzten Mera mit uns gnädig, so mussten manche Festivalbesucher dieses Jahr im Regen auf- oder abbauen. Doch wer über den Zeltplatz wanderte, stellte fest, dass die meisten Besucher sehr gut vorbereitet waren. Zur Überraschung war es am Samstag warm, registriert wurden nackte Oberkörper, leichte Sonnenbrände und jede Menge Schwarz.
Wie gewohnt ging es am Samstag zur frühen Mittagszeit los. Die Zeiten der Auftritte waren so gut organisiert, sodass man genug vom Geschehen auf beiden Bühnen mitbekam.
Samstag
Den Anfang auf der Hauptbühne machten The LoveCrave. Eine italienische Gruppe, die mit dem Album „ The Angel And The Rain“ ihre ersten Erfolge verzeichnen, und gleichzeitig als Gothic-Rock Highlight gefeiert werden. Hier konnten sie zusätzlich beweisen, dass viel mehr in ihnen steckt, als ein Album aufzunehmen. Faszinierend war Frontfrau Francesca Chiara, welche das Publikum durch ihren Anmut in den Bann zog.
Weiter ging es mit den Musikkollegen Schirner & Goldmann und ihrem Projekt Lola Angst. Knalliger Sound aus EBM gemischt mit Orgeltönen. Man war gespannt auf diese Band, da ihre experimentelle Musik eine ganz neue Welt für den Hörer öffnet. Mitsamt der Kirchenorgel Lola, einer Prima Ballerina meisterten Lola Angst ihren Auftritt und heizten der Menge gut ein. Ein paar pyrotechnische Spielereien wurden eingebaut, die das Zusammenspiel von kritischen Texten und angespannten Sound untermalten.
Im Hangar traten Down Below als erstes auf. Auch eine Band die erst seit kurzem bekannt geworden ist und nun mit ihren Auftritten die Leute magisch anziehen wollen. Was sie wahrscheinlich nicht nur mit ihrer Musik schaffen werden, zudem sind die Herren allesamt adrett angezogen und Sänger Neo Scope versteht es, mit dem Publikum zu spielen.
Auf der Hauptbühne wurden alle Vorbereitungen für Jesus On Extasy getroffen. Es sammelten sich eine grosse Menge an Fans vor der Bühne, welche die Industrial Rocker nicht lang warten liessen. Mit einer Portion guter Laune und voller Elan rockten sie die Hauptbühne.
Den Nachmittag läuteten Necro Facility ein. Sie können mit ihrem vor zwei Jahren erschienen Debüt Album eine grosse Fangemeinde hier zu Lande aufweisen. Sie zeigten sich zwar energiegeladen, machten jedoch einen etwas steifen Eindruck. Doch letztendlich überzeugte ihr Sound, der an Skinny Puppy erinnert. Sie haben musikalisch das erreicht, was schon von vielen versucht wurde. Keineswegs eine blanke Kopie, da sie die Songs mit ihrer ganz persönlichen Note prägen. Laut Programmheft hätte Mr. Shear der nächste Künstler sein müssen. Da er aber im Stau steckte, waren die Damen des Trios Client an der Reihe. Wie gewohnt sexy präsentierten Sarah, Kate und Emily ihre Werke. Elektropower meets Frauenpower! Das Publikum – vor allem das Männliche – war ganz aus dem Häuschen. Der lockere Beat brachte jedes Tanzbein in Bewegung und Sängerin Sarah bedankte sich herzlich beim Publikum. Jetzt war es Zeit für Tom Shear mit seinem Projekt Assemblage 23. An der Hauptbühne wurde es merklich voller, was vielleicht daran liegt, dass man Assemblage 23 in Deutschland seltener zu Gesicht bekommt. Er spielte einige seiner Hits wie „Let The Wind Erase Me, Document“ oder „Disappoint“, die lauthals mitgesungen wurden. Einige Songs vom neuen Album „Meta“ fanden auf der Setlist Platz die genau so gut ankamen. Wer seinen Auftritt verpasst hat, sollte unbedingt einen seiner kommenden Gigs besuchen, denn hier ist gute Musik und gutes Konzert-Feeling Pflichtprogramm. Derweilen traten im Hangar Fair To Midland, Animal Alpha, Pain und Cultus Ferox auf.
Nach kurzer Pause ging es der Hauptbühne mit den Schweden Covenant weiter. Mit ihrem letzten Silberling „Skyshaper“ gingen die 3 Elektropoper überraschend ganz neue Wege. Trotzdem waren die Konzerthallen meist ausverkauft. Also schien es kein negativen Einfluss auf die Fans zu haben, denn auch der Platz rund um die Bühne war sehr gut gefüllt. Als nächstes folgten die J- Rocker Dir En Grey, die schon zum Wacken-Festival auf deutschen Boden rockten. Überraschend viele Fans versammelten sich, um den schreienden, schrillen Klängen des Sängers zu lauschen. Glücklicherweise sind die Besucher des Mera Luna von wild gewordenen, kreischenden, weiblichen Fans verschont geblieben, was sonst bei Auftritten der fernöstlichen Rocker an der Tagesordnung ist. Nach einer Stunde freute man sich über die stillen Minuten der Umbauphase für den nächsten Act Schandmaul. Zum vierten Mal treten sie nun schon zum Mera Luna auf und begeistern aufs Neue ihre Fans und die Zuschauer. Ihr unvergleichlicher Mittelalter/ Folk-Rock spielt sich (u.a. mit „Vogelfrei“) in jedes Ohr und besitzt einen angenehmen, unverkennbaren Klang. Immer wieder eine schöne Abwechslung zwischen den harten Beats.
Gegen neun Uhr abends stand Mastermind Steve Naghavi mit seiner Band And One auf der Hauptbühne, bereit den Zuschauern einen unvergesslichen Abend zu bescheren. Der wahre Headliner an diesen Abend! Die Hauptbühne war übervoll mit Besuchern. And One hatten erst vor kurzen ein neues Album auf den Markt gebracht, auf das die Fans lange warten mussten. Die Stimmung war einfach unbeschreiblich und Steve war wie immer guter Laune, spannte die Fans voll und ganz in seine (Military Fashion)- Show ein. Der Dauerbrenner „Techno Man“ durfte natürlich nicht fehlen. Den Song „Steine sind Steine“ machte er zu seinem ganz persönlichen Geschenk an die Nation. Humor hatte er jede Menge, den er dem Publikum nicht vorenthalten wollte. Mit „Timekiller“ hat er wahrlich einen extrem Guten Remix geschaffen, den er mit im Programm hatte. Das Schlusslicht am heutigen Abend machten Tool. Mit ihrer düsteren Bühnenbeleuchtung und der progressiv-rockigen Musik absolvierten sie ohne Probleme ihren Auftritt. Ansonsten waren im Hangar Nosferatu, Emilie Autumn, My Dying Bride und Suicide Commando zu bestaunen. Wer Lust auf Party hatte, konnte sich bis ein Uhr zur Hangarparty austoben.