Tag: Magdeburg
Konzertbericht: Say Y Cephalgy Blutengel
von elli am 2004-10-10, in Events
Location: Für diesen Tanzpalast braucht man nicht viel Worte verlieren. Seit kurzem befindet sich der Eingang am anderen Ende. Dabei wurde auch an Parkplätze gedacht. Laut Hörensagen soll es in der Vergangenheit mit Parkplätzen nicht so rosig ausgesehen haben. Für jemanden, der noch nie in Magdeburg war, ist die Location nicht leicht zu finden.
Das Inner ist recht überschaubar. In dem Eingangsbereich besteht ausreichend Platz für Fanartikel-Verkauf sowie für kleine Plauderminuten, ohne ständig sein Organ anstrengen zu müssen, weil man die Musik übertönen muss. Dessweiteren befindet sich die Möglichkeit, seinen Durst zu löschen oder den kleinen Hunger zu stillen. Der Brüller war das löhnen von Pfand auf Pappteller oder Einmalbecher!!!! Was für ein Quatsch. Auch wäre es angebracht, dass Personal in Sachen Hotdog zu schulen. Lady Di war sich sicher, keine Wiener in Toastbrot bestellt zu haben 🙂 . Abgetrennt von der Minibar mit Köstlichkeiten, eröffnete sich eine Art Halle. Vielleicht hab ich zu viel erwartet, aber es sieht hier sehr nach Umbau aus. Mal grad den Hammer niedergelegt. Inmitten steht eine Bar, die von drei Himmelsrichtungen belagert werden kann. Trotzdem ist es ein Vorteil, grösser als 1,60 zu sein. Die Tanzfläche ist ausreichend. Alles in allem gut überschaubar. Leider war es mir nicht möglich, in den nächsten Bereich vorzudringen, da er an diesem Abend nur für VIP oder geladene Gäste zugänglich war.
Say Y : Gute elektronische Musik. Leider rauszuhören, dass sie bei Chris (FearSection) unter Vertrag stehen. Insgesamt, wie bei den darauffolgenden Bands, war die Tonqualität ohne Mängel. Oft ist es ein Problem, je weiter man vom Reglerpult weg steht, umso mehr treten Probleme mit dem Ton auf. Nicht in der Factory, keine Ohrenschmerzen und textlich deutlich zu verstehen. Say Y ist meiner Meinung nach sehr langweilig gewesen. Sicher ist aller Anfang schwierig, auch der auf der Bühne. Trotzdem muss dem Publikum etwas geboten werden, was unvergessen macht oder interessant, damit beim nächsten Konzert die Halle nicht leer bleibt. Outfit ist entsprechend den Songs angepasst gewesen. Man hörte nicht nur Storys über Engel, man sah sie auch….. doch litt der weibliche Engel unter Bewegungsmangel hatte der männliche dieses an Überschuss. Leider keine gute Geste, die Arme vom Keyboard wegzureissen, hin und her zuschleudern, während des Songs. Aus dem Background hallte ein Stimme, doch war weit und breit keine Gestalt zu sehn. Ergo: kamen die meisten Töne ehr vom Band als aus dem Board. Was nicht nur mir auffiel. Für die nächste Tour könnte eine Sängerin für die zweite Stimme augagiert werden, um solchen Vorfällen entsprechend aus dem Weg zu gehen. Die Prozentzahl des Liveanteils ist nach Umfrage nicht berauschend gewesen. Aber Kopf hoch für die beiden, beim nächsten mal wird alles besser.
Cephalgy : Nach kurzer Pause ging es mit dem Nachtprogramm weiter. Dunkel umgab die Bühne. Die ersten sehr effektvollen Klänge knallten uns entgegen, doch weiterhin nichts als dunkel. Nach Sekunden voller Ungeduld, glühten zwei paar Augen auf. So Rot wie Glut und extrem intensiv, jeweils rechts und links am Keyboard stehend. Leicht silber/weiss strahle das Symbol für Cephalgy im hinteren Bereich. Sehr gut durchdacht, was die gegensätzlich leuchtenden Farben angeht. Mittlerweile war auch die Halle gut gefüllt. Nur schlecht für Kleinwüchsige 🙂 . Jörg schmetterte seine tiefe Stimme ins Mikro, welche noch eindringlicher, als auf der CD, meine Ohren erreichte. Kraftvoll untermauerte er Passagen im Text, hebte Wörter gut erkennbar hervor. Ausdauernd hielten die Stimmbänder bis zum letzten Song. Das Publikum feierte geradezu die Newcomer und einige konnten die Texte komplett mitjodeln. Ein starker Auftritt und gute Resonanzen seitens der Hörer lässt hoffen, dass sie nicht in die Schiene vom Label fallen, weitere Ressourcen ausbauen bzw. sich weiterentwickeln können, ohne den Touch von Blutengel im Lied zu haben. Dieser Act verstand es auch, die Zuhörer zu animieren. Es gab sogar eine kleine Zugabe.
Blutengel: Diesmal zog sich die Pause verständlicherweise länger hin. Und nun war es auch eng geworden, (wie schon im Bericht von Mera Luna erwähnt) sehr gut gefüllt. Chris mit seinem Gefolge hatte eine, für mich, atemberaubende Show dargeboten. Sämtliche Vorurteile warf ich schnell über den Haufen. Feuer wurde als Schlüsselelement in die Abhandlungen eingebaut. Die Weiblichkeit galt als Symbol / Metapher und stand erkennbar im Vordergund. Fesselnd, nahezu grossartig spielten sich Szenarien vor meinen Augen ab. Seit Gothminister hab ich kein annähernd so beeindruckendes Konzert gesehen. Die Bühne war geschmackvoll gestaltet, nicht überladen. Bei den Massen fast schon eine Qual, mit dem Feuer auf den Bühne zu experimentieren und das nicht zu knapp. Constanze trug ein Traum in Weiss, der Ihre roten Haare noch giftiger aussehen liess. Chris im Anzug, wie gewohnt, nur gefallen mir seine spitzen Fingernägel überhaupt nicht. Sie passen nicht wirklich zur Show. Teilweise wirkte er extrem arrogant. Die meiste Zeit bewegten sich im Hintergrund leicht bekleidete Tänzerinnen und raubten manch männlichen Gast mit ihren Hüftschwüngen die Sinne. Eine sehr gelungene und ansprechende Bühnenshow von Blutengel, was ich nie für möglich gehalten hätte. Sehenswert! Auch für abgeneigte ist diese Band live zu empfehlen.