Schattenkombinat

Am Sonntag gehörte der Hangar ganz dem im elektronischen Bereich angesiedelten Bands. Zu Beginn powerten Solitary Experiments über die Bühne, die ein Mix aus ihren bisher 6 veröffentlichten Alben zum Besten gaben. Unmittelbar gefolgt vom Energiebündel Jeyenne und seinen Partnern von XPQ21. Nachdem Bandmitglied Nicque 2002 ausstieg, gab es nach geraumer Zeit gleich 3x Zuwachs und mit frischem Wind präsentierte XPQ21 ihre Werke, welche eine Mischung aus Punk, Groove, Rock und technoiden Klängen ist. Nebenbei bedankt sich die Band bei The Birthday Massacre für den geborgten Verstärker.

Gegen Mittag zog es die meisten Besucher wieder zurück auf die Hauptbühne. Dort erwarteten sie die Niederländer Clan of Xymox, die ihren Wohnsitz vor kurzem nach Leipzig verlagert haben. Wie erwartet gab es eine Reise durch die Zeit vom ersten Album bis heute, was zeigt, das Ronny Moorings und Band auf jeden Fall abwechslungsreich sind und sich mit jeder Platte weiter entwickelten.
Eine weitere Überraschung gab es im Hangar. Gegen Nachmittag spielten das Projekt RoterSand und brachten die Halle zum schwitzen. Eine Band, für die es lohnt, sich in die Masse zu stürzen. In der 2. Hälfte ihres Auftritts holten sich RoterSand VNV Nation Bandmitglied Marc Jackson als Verstärkung ans Drumm. Für den Rest des Konzerts tobte der Hangar und Mr. Jackson schwang kräftig und mit Freude seine Sticks. Nach einer Verschnaufpause folgte In Strict Confidence mit Gastsängerin Antje Schulz sowie Chris Pohl und seinen Jungs von Terminal Choice, der am Vortag bereits mit Blutengel einen Auftritt absolvierte. Die Köpfe der beiden Bands Dennis Ostermann und Chris Pohl führen nebenbei erfolgreich ein eigenes Label und sind durch frühere Auftritte mit dem Hangar bestens vertraut.
Auf der Hauptbühne, bei angenehmen Temperaturen, ging es weiter mit der Letzten Instanz und einer kleinen Prämiere. Erstmals zeigten sich die Dresdner mit neuem Sänger einem grösseren Publikum. Das neue Album „Ins Licht“ ist bereits mit dem neuen Bandmitglied entstanden und wurde von den Fans gut aufgenommen. Live bemerkte man, dass bei Songs wie „für immer und ewig“ seiner Stimme ein wenig an Ausdruckskraft fehlte. Doch letztendlich hat sich Holly perfekt in die Band eingegliedert und wird die Zuhörer nach und nach von seine Qualitäten begeistern. Einen Grandiosen Auftritt hatten auch The Birthday Massacre zu verzeichnen. Voller Elan und mit viel Pep sprangen die Rocker aus Kanada auf der Main Stage.

Stephan Groth von Apoptygma Berzerk setzte an der voran gegangenen Band an und fegte über die Bühne wie ein Wirbelwind. Mit seinem neusten Werk „You And Me Against The World“ schlug Herr Groth einen Gitarrenlastigen Weg ein, womit seine Musik keinesfalls weniger Wert ist und das beweist auch die Umsetzung der Songs auf der Bühne. Darauf folgend wurde der Abend durch Ministry eingeläutet- Metal meets Industrial. Sehr krachig und laut ging es auf der Hauptbühne zu. Kurz nach ihrem Auftritt munkelte man über die Auflösung der Band. Ob es sich hier nur um Gerüchte handelt, wird sich sicher in den kommenden Monaten zeigen.

Mit In Extremo kommen die Anhänger und Liebhaber des Mittelalterrock noch einmal auf ihre Kosten. Vor kurzem traten sie in Vertretung des Freistaates Thüringen beim Song Contest von TV-Master Stefan Raab auf und machen einen tollen 3. Platz, auf der Mera Luna Bühne hingegen brauchen In Extreme keinen Kampf austragen, einfach einmalig. Den krönenden Abschluss machte dieses Jahr Within Temptation. Gut gelaunt und voller Energie Sang Sharon dem Ende des Festivals entgegen. Zufrieden und erschöpft verabschiedeten sich die Zuschauer, Besucher und Bühnengäste in der Hoffnung, dass das nächste Mera Luna wieder ein Erfolg wird.